Chiclana (2002)

Seit 2005 begleitet mich meine Andalusier-Stute Chiclana durch Höhen und Tiefen. Als Dreijährige kam sie roh von den weiten Weiden und der extensiven Haltung des Andalusiergestüt Smirr auf der Eichenlaub-Ranch. Nach fleissiger Bodenarbeit durfte sie im Sommer 2006 zu Fränzi Scheuber zur Grundausbildung und gleich im Anschluss absolvierten wir gemeinsam den Silbertest Western mit Andrea Egli.

Chiclana hat mich zu Karin Meierhofer geführt, für deren Geduld und Hilfe ich sehr dankbar bin. Immer wieder führt sie uns zurück in die Meditation, die wahre Reitkunst ausmacht. Dank Karin sind wir auch zu Desmond O'Brien gekommen. Unter seinen strengen Augen versuchen wir uns immer weiter zu verbessern. Oder ich versuche mich zu verbessern, um mein talentiertes Pony möglichst nicht zu stören.

Rinder sind tolle Tiere und zum Glück teilt Chiclana diese Ansicht. Zusammen mit Ute Holm arbeiten wir seit Jahren an der perfekten Technik am Rind. Cow sense hat der Spanier, daran besteht kein Zweifel, jetzt muss nur noch der Reiter schauen, dass er oben bleibt. Ihr Talent für Dressur und Rinder prädestiniert uns für die Working Equitation, worin wir uns immer wieder bei Manolo Oliva weiterbilden.

Seit jeher lebt Chiclana in Gruppenhaltung und im Offenstall, zur Zeit ist sie auf dem Litzibuch zuhause. Sie ist ein genügsames Pferd, zäh und unerschrocken und ruhig in der Gruppe. Sie ist immer freundlich zu Mensch und Tier und daher überall gerne gesehen. Aber ihr ruhiges Wesen täuscht, ist sie erst mal heiss, dann kommt das spanische Feuer zum Vorschein. Immerhin fliesst über ein Viertel Cartujano-Blut in ihren Adern und nachts - da bin ich mir ganz sicher - guckt sie heimlich Vienna-TV und prägt sich die Schulsprünge über der Erde ein.  

Chiclana ist die Beste, keine Frage. Ihr Arbeitseifer, die Klugheit aber auch ihr Instinkt haben uns schon aus mancher brenzliger Situation geholfen. Und da ich mir nur ein Pferd leisten kann, musste sie alles mitmachen. Vom Western-Turnier bis zur Dressurprüfung, von Rinderarbeit bis zur Working Equitation und dazu gemütliche Ausritte oder auch mal Galopptraining auf der Rennbahn. Langweilig wird es uns bestimmt nie!